Der Verein für Pilzkunde Huttwil wurde 1938 mit 13 Mitgliedern gegründet und zählt aktuell 22 aktive Mitglieder. Der Zweck des Vereins ist der Schutz der Pilzflora, die Förderung der Pilzkunde, die Unterstützung der wissenschaftlichen Pilzforschung, die Verhinderung von Pilzvergiftungen, die Anleitung zur Verwertung von Pilzen und die Pflege von Freundschaft und Geselligkeit. Der Verein ist Mitglied vom 5er Club, einem Zusammenschluss von zwischenzeitlich noch vier Vereinen. Vereinsmitglieder der Pilzvereine Langenthal, Herzogenbuchsee, Niederbipp und Huttwil treffen sich mehrmals im Jahr zu gemeinsamen Bestimmungsabenden und Exkursionen.
Ruedi Bärtschi ist seit 2023 Präsident des Vereins. Er engagiert sich sehr und will den Verein auch wieder etwas auffrischen. Er wird dabei vom Vorstand, Irene Bärtschi, Howald Susanne und Flükiger Manuela tatkräftig unterstützt.
Der Verein engagiert sich Kenntnisse zur Pilzerkennung weiterzugeben. So finden von Ende August bis Ende Oktober, jeweils an Dienstagabenden, Pilzbestimmungsabende im Vereinslokal statt. Die Abende werden von Fachverständigen geleitet und Wissen zur Gattungslehre und Pilzbestimmung wird anhand von gesammelten Pilzen vermittelt. Die Teilnehmer können erlernen selbständig Pilze zu bestimmen und ihr Wissen erweitern. Informationen zu Speisewerten, Zubereitung und Verarbeitung werden weitergegeben. Zu den Pilzbestimmungsabenden sind auch Nichtmitglieder willkommen.
Zurzeit sind vier Vereinsmitglieder ausgebildete Pilzkontrolleure, welche sich ihr Wissen zu einem grossen Teil im Rahmen des Vereins angeeignet haben. Einige unserer Kontrolleure führen Kontrollen an den Pilzkontrollstellen in Huttwil, Sumiswald und Langenthal durch. Die Standorte und Öffnungszeiten der jeweiligen Kontrollstellen sind auf den Homepages der jeweiligen Gemeinden zu finden. Ziel der Kontrollstellen wie auch vom Verein ist es Pilzvergiftungen zu vermeiden. Dabei gilt zu erwähnen, dass nebst giftigen Pilzen auch häufig verdorbene oder nicht korrekt zubereitete Pilze zu Pilzvergiftungen führen.
Einmal im Jahr stellt der Verein gesammelte Pilze an einem Stand am Käsemarkt in Huttwil aus. Vereinsmitglieder betreuen den Stand und geben Auskunft über die ausgestellten Pilze. Zudem verkaufen Vereinsmitglieder feine Pilzpastetli. Die dafür verwendeten rund 150 Kilo Pilze werden über das Jahr von den Mitgliedern gesammelt, gerüstet und verarbeitet. Über den Vereinschat halten wir uns gegenseitig über das aktuelle Pilzvorkommen auf dem Laufenden, so dass keiner die Pilzschübe verpasst. Wegen der Coronapandemie fand der Käsemarkt zwei Jahre lang nicht statt. Deshalb verkaufte der Verein die Pastetli 2021/2022 an einem Essensstand am Handwerkermarkt in Huttwil.
Selbstverständlich führt der Verein auch vereinsinterne Anlässe durch. Nebst der jährlichen Generalversammlung, treffen wir uns jeweils zu einem Vereinsausflug sowie zum Jahresabschluss zu einem gemeinsamen gemütlichen Abend mit feinem Essen.
Während der Saison werden vom Verein Pilzexkursionen, Veranstaltungen zu Pilzen, Kurse sowie Ausstellungen durchgeführt.
So haben wir beispielsweise 2021 eine Morchelexkursion unternommen. Der Pilzkontrolleur Marcel Ulmer erzählte vor Ort, welche Zeigerpflanzen es gibt und in welchem Gebiet man zu welcher Zeit nach Morcheln suchen kann. Bei der anschliessenden Suche vor Ort und wurden wir sogar fündig.
Im Sommer 2021 organisierte der Vorstand den Vortrag «Raritätenkabinett» im Sportzentrum Huttwil, wo uns Hans Fluri die Welt der seltenen Pilze näherbrachte.
Im März 2023 führt Bärtschi Ruedi einen Workshop durch und zeigt, wie man Baumstämme mit Pilzbrut impft.
Die öffentlichen Kurse werden jeweils auf der Homepage sowie im Anzeiger publiziert.
Sporadisch werden vom Verein auch Pilzausstellungen organisiert. Die letzte Ausstellung fand 2018 zum Vereinsjubiläum statt. Auch für diesen Anlass sammelten Mitglieder Pilze, welche schön arrangiert auf Tischen in der alten Turnhalle in Huttwil ausgestellt wurden. Natürlich können die Pilze nicht Tage im Voraus gesammelt werden, so müssen sich jeweils kurz vor der Ausstellung Mitglieder auf die Suche begeben, damit den Besuchern möglichst viele verschiedene Pilze präsentiert werden können. Dieses Unterfangen ist nicht immer einfach, so kann insbesondere Trockenheit das Pilzvorkommen stark einschränken. Für das leibliche Wohl gab es eine kleine Festwirtschaft, wo Pilzschnitten mit selbstgesammelten Pilzen angeboten wurden.